Extremhitze in Österreich: Jetzt der Klimakrise gegensteuern

Wo bleibt das beherzte Handeln der Bundesländer beim Ausbau der Erneuerbaren?

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St. Pölten, am 4.8.2022: Die extreme Hitze hat Europa wieder fest im Griff: Ausgetrocknete Seen, Waldbrände, Gletscherschmelze, Missernten, zahlreiche Hitzetote etc. Auch in Österreich ist die menschengemachte Klimakrise stark zu spüren. Trotzdem liegen die CO2-Emissionen in Österreich seit 30 Jahren auf gleich hohem Niveau. „Die Klimakrise und die Gaskrise erfordern den umgehenden Ausbau der Erneuerbaren. Sie sind ein wesentlicher Beitrag zur Lösung von Klima- und Energiekrise. Dafür müssen die Bundesländer geeignete Flächen ausweisen und die Genehmigungsverfahren beschleunigen“, fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.

Die letzten Wochen haben in erschreckender Weise die Auswirkungen der Klimakrise in Europa aufgezeigt. Auch Österreich stöhnt unter den extremen Temperaturen – Waldbrände in Niederösterreich, der Zicksee trocknet aus und Gletscher brechen ab. „Das ist das Gesicht der Klimakrise. Wenn wir weiter Erdgas, Erdöl und Kohle verbrennen, wird dieses Gesicht immer hässlicher. Wir müssen bei den Fossilen endlich die Stopp-Taste drücken und den Turbo beim Erneuerbaren-Ausbau zünden“, so Moidl: „Den gibt es derzeit nicht. Die Bundesländer stehen derzeit beim Windkraftausbau mehr auf der Bremse, als diesen zu beschleunigen.“

Windräder als wirksamer Beitrag zur Lösung der Klimakrise und der Gaskrise

Jedes neue Windrad spart jährlich 5.600 t CO2 ein (soviel wie 2.300 Autos ausstoßen). Österreichs bestehende Windräder (1.307 Anlagen) vermeiden jährlich 3,3 Mio. t CO2 (soviel wie ca. 1,4 Mio. Autos ausstoßen). Zusätzlich hat die Windkraft ihren Hauptertrag in den Wintermonaten, wo viel klimaschädliches Erdgas zum Heizen aus dem krisengebeutelten Ausland importiert werden muss. In Österreich könnten binnen kürzester Zeit viele Windenergieanlagen errichtet werden, die wesentlich dazu beitragen sowohl die Klimakrise, als auch die hohen Strompreise effektiv zu bekämpfen.
„Windräder sind eine Art Lebensversicherung“, erklärt Moidl: „Durch den Ausbau der Erneuerbaren können die sauteuren Fossilen-Kraftwerke, die die Klimakrise anheizen und die Preise nach oben treiben, vom Strommarkt gedrängt werden. Nur geht der Ausbau der Erneuerbaren derzeit noch immer deutlich zu langsam voran.“

Landespolitik ist gefordert

Die Klimakrise und die Gaskrise zeigen deutlich auf, dass wir uns so rasch wie möglich von Erdgas, Erdöl und Kohle verabschieden müssen. Das Windkraftpotential in Österreich ist enorm groß, denn allein auf 2 Prozent der Landesflächen könnten Windparks mehr Strom erzeugen, als wir heute in Österreich in Summe verbrauchen. „Dennoch kommt der Ausbau der erneuerbaren Energien in Österreich nicht so recht vom Fleck. Seit 30 Jahren liegen die CO2-Emissionen in Österreich auf gleich hohem Niveau. Die Technologien sind vorhanden, es liegt allein an der Politik. Bund und Länder tragen Verantwortung“, bemerkt Moidl und setzt den Weckruf an die Politik fort: „Auf Bundesebene hoffen wir auf die baldige Erlassung der EAG-Marktprämienverordnung. In der Hauptverantwortung sind aber jetzt die Länder. Sie müssen rasch Zonen für Windkraft ausweisen. Darüber hinaus sind die Genehmigungsverfahren zu vereinfachen, dies ist ohne Abstriche bei der Qualität möglich.“

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Rückfragehinweis

Mag.a Antonia Gusenbauer, IG Windkraft, Tel. +43 660 20 50 757