Windmenschen
09.03.2016
Peter Püspök: Ich bin mit der Zeit zu einem entschiedenen Verfechter der Energiewende geworden, weil ich erkannt habe, dass es so nicht weiter geht. Ich bin überzeugt, dass wir eine historische Aufgabe haben, dass diese Generation, die jetzt lebt, die letzte Chance hat, ein größeres Desaster zu verhindern. Der überwiegende Teil der Wissenschaftler sagt voraus, dass ein solches Desaster auf uns zukommt, wenn wir nichts machen. Denn es ist nicht fünf Minuten vor zwölf, sondern 30 Sekunden vor zwölf – wir müssen da wirklich schnell etwas unternehmen.
Selbstverständlich. Es geht ja nicht darum, einfach nur den Strom anders, nämlich mit Windenergie und anderen Erneuerbaren zu erzeugen, wir wollen ja ein Problem lösen – das Problem des Klimawandels. Und für die Dringlichkeit dieses Problems müssen wir in der Bevölkerung verstärkt Bewusstsein schaffen, damit wir möglichst viele Mitstreiter gewinnen. Wir müssen den Zusammenhang klarmachen, dass wir mit der Windenergie zur Lösung dieses Problems beitragen können, weil wir einen Rohstoff haben, der nichts kostet, und eine Technologie, die rasch ausgebaut werden kann. Und natürlich müssen wir versuchen, besonders auch den Politikern, die für uns ganz wichtige Partner sind, klarzumachen, dass an der Energiewende kein Weg vorbeiführt.
Schon jetzt zeigen alle Umfragen, dass sich eine große Mehrheit in der Bevölkerung für den Ausbau der erneuerbaren Energien ausspricht. Ich denke, speziell bei der Jugend ist das schon voll angekommen. Die Problematik ist, dass der Mensch von eingelernten Gewohnheiten sehr schwer wegzubringen ist – auch und gerade bei Energiethemen. Ich persönlich glaube, dass die Elektromobilität, die ja nur mit erneuerbaren Energien wirklich Sinn macht, ein wesentlicher Faktor sein kann, weil sie jeden Nutzer zum Betroffenen macht. Menschen, die ein Elektrofahrzeug haben, werden sich auch stark für die erneuerbaren Energien einsetzen, weil sie bei jedem Tankvorgang damit konfrontiert sind, woher der Strom kommt.
Mein Bruder Paul hat schon sehr früh mit dem Bau von Windparks im Burgenland, wo meine Familie zu Hause ist, begonnen – er war einer der Pioniere in Österreich. Heute ist auch mein Sohn Lukas sehr engagiert in unserem Familienunternehmen tätig. Vor meiner Pensionierung war ich neun Jahre lang Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien und hatte dort intensiv mit Finanzierungsfragen für Windkraftprojekte zu tun. Ich setze die Energiewende aber auch für mich persönlich um: Seit eineinhalb Jahren fahre ich ein Elektroauto, und jetzt bin ich gerade dabei, mein Heizungssystem auf Pellets umzustellen und eine Fotovoltaikanlage mit einem Batteriespeicher im Keller zu installieren.
Ich bin 2007, ein paar Wochen vor dem Ausbruch der Finanzkrise, mit 60 Jahren in Pension gegangen – es ist aber ein Gerücht, dass die Finanzkrise deswegen ausgebrochen ist (lacht). Ich bin dann immer mehr in unser Familienunternehmen eingestiegen, da es keinen Interessenkonflikt mit meinem früheren Bankjob mehr gab. Eine meiner großen und wichtigen ehrenamtlichen Funktionen in den letzten Jahren war die als Vorsitzender des Vorstandes der Oikocredit Austria. Oikocredit ist eine genossenschaftliche Organisation mit Sitz in den Niederlanden, die Mikrokredite in den Entwicklungsländern vergibt, das aber ausschließlich aus sozialer Motivation heraus macht.
Die Energiewende ist wirklich eine hochkomplexe Angelegenheit, da wartet auf uns alle noch eine wahre Herkulesarbeit. Es bewegt sich ja schon etwas, aber meiner Meinung nach zu wenig und zu langsam. Da ist man als EEÖ-Präsident natürlich nur ein Rädchen, es geht aber darum, dass möglichst viele Menschen mithelfen, das Thema zu verbreiten, dass wir viele Botschafter finden, die unsere Sache mit Überzeugung mittragen. Und ich denke, dass hier viele Ideen von der Jugend kommen müssen, die eher bereit ist, sich auf neue Dinge einzulassen.
Der Mann, der die Energiewende vorantreiben will
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