Windmenschen
15.02.2017
Marlene Riedler: Ich war in einem Wirtschaftskundlichen Realgymnasium mit lauter Mädchen, wo es keine technische Ausbildung gab. Aber schon von klein auf habe ich gerne mit elektrischen Autos und Booten gespielt, weil es mich fasziniert hat, wie sie sich fortbewegten, wie sie gesteuert und angetrieben werden konnten. In der Schule dann entdeckte ich mein Interesse für Physik und Mathematik.
Ich habe auf der TU Wien das Bachelor-Studium Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen mit Spezialisierung auf Kraftfahrzeugtechnik und Werkstoffkunde abgeschlossen. Vor dem Sommer habe ich dann das erste Semester des Master-Studiums Maschinenbau absolviert, wobei ich mich nun in Richtung erneuerbare respektive alternative Energieformen spezialisiere. Und seit Anfang September bin ich jetzt für ein Auslandssemester an der schwedischen Technischen Universität Lund.
Auf der TU war ich eines von fünf Mädchen unter 200 Studenten, das hat mich aber nicht weiter irritiert. Das Studium an der TU ist wirklich sehr schwierig, aber alle Studenten halten enorm zusammen und unterstützen sich gegenseitig – ganz egal, ob man ein Bursch oder ein Mädchen ist. Es ist sogar so, dass die Burschen es wertschätzen und bewundern, dass wir Mädchen so ein Studium absolvieren.
Zur Windkraft bin ich über meine Bachelor-Arbeit gekommen. Ich habe schon früher für das oberösterreichische Unternehmen Miba gearbeitet, das ist in Laakirchen zu Hause, ich selber wohne in Wels, nur 20 Autominuten entfernt. Als ich dort wegen eines Themas für meine Arbeit angefragt habe, haben mir die Leute von Miba die Windkraft nahegelegt. Ich habe dann eine Studie über Bremssysteme in Windkraftanlagen verfasst: Analyse des weltweiten Windenergiemarktes, Marktpotenziale und wirtschaftliche Aspekte, Unterschiede in der technischen Ausführung der verschiedenen Bremssysteme.
Für die Bachelor-Arbeit habe ich vor allem den technischen Teil verwendet und diesen noch ausgeweitet. Gemeinsam mit meinem Professor habe ich einen Algorithmus entwickelt, der als Vorlage für die Berechnung des Bremsmoments zur Auslegung einer Rotorbremse dient, was den großen praktischen Teil meiner Bachelor-Arbeit ausgemacht hat. Weiters habe ich mich mit den verschiedenen technischen Ausführungen von Bremssystemen befasst.
Für den wirtschaftlichen Aspekt hat sich Miba besonders interessiert. Das ist ein cooles österreichisches Unternehmen, weil seine Bremsen sind überall drin – in Autos, Zügen, Flugzeugen und eben Windkraftanlagen. Stell dir vor: In 70% aller Windkraftanlagen weltweit sind Bremsbeläge von Miba drinnen.
Die Technische Universität in Lund ist die beste in ganz Schweden. Ein Semester lang befasse ich mich ausschließlich mit Wind- und Solarenergie, eine intensive Spezialisierung theoretisch wie auch praktisch. Bei der Windenergie geht es jetzt um die Auslegung einer kompletten Windkraftanlage. 80% der Master-Studiengänge hier werden in Englisch gehalten und das Semester wird mir in Österreich angerechnet.
Ich will mich auf erneuerbare und alternative Energieformen spezialisieren, weil in diesem Bereich noch große Potenziale zu entdecken sind. Der Großteil der Menschheit hat verstanden, dass ein Umdenken im Umgang mit unseren Ressourcen stattfinden muss. So auch ich, und durch meine Spezialisierung möchte ich einfach meinen Teil zu einer „grüneren Zukunft“ leisten. Und natürlich hat die Befassung mit der Windenergie auch dazu beigetragen.
Ich überlege, zuerst zwei Jahre Unternehmensberatung im technischen Bereich zu machen, weil ich glaube, da viel lernen zu können. Oder ich steige gleich in die Industrie ein, und da liebend gern in die Windindustrie. Ich habe mich heuer bei Siemens für ein Praktikum beworben, daraus ist aber leider nichts geworden. Aber mit meinen Erfahrungen hier in Schweden und einem abgeschlossenen Master-Studium habe ich natürlich ganz andere Möglichkeiten, auch bei großen internationalen Herstellern von Windkraftanlagen.
Die Frau, die die Windenergie studiert
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