Windmenschen
22.02.2017
Joachim Payr: Angefangen hat das mit der bayrischen Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf, gegen die wir Atomkraftgegner sehr aktiv protestiert haben. Mir persönlich war es aber zu wenig, nur dagegen zu sein. Ich respektiere alle Menschen, die einfach nur ihren Unmut über diesen fossilen und atomaren Wahnsinn äußern, aber ich selber wollte die Alternativen voranbringen. Am meisten fasziniert hat mich die Windenergie, und die habe ich dann zu meiner Lebensaufgabe gemacht.
Vor 23 Jahren habe ich in meinem Garten ein kleines Windrad aufgestellt, mit einem Kilowatt Leistung und drei Metern Rotordurchmesser. Den erzeugten Strom habe ich unerlaubterweise ins Netz eingespeist, der Zähler ist dabei zurück gelaufen. Es war damals absolut undenkbar, dass man ins Netz einspeisen darf, und ich habe sicherheitshalber auch gar nicht nachgefragt. Der Standort war natürlich völlig falsch, von Bäumen umringt, das Windrad nur sechs Meter hoch, aber technisch hat es tatsächlich funktioniert. Damals ist mir rasch klar geworden, dass man die erneuerbaren Energien intensiv vorantreiben muss, und die Windenergie hatte es mir besonders angetan.
Ursprünglich habe ich Technischer Zeichner im Bereich Elektrotechnik und Maschinenbau gelernt. Als ich und einige andere begonnen haben, uns für die Windenergie zu interessieren, haben wir uns schlau gemacht, geschaut was in Deutschland passiert und uns selber weitergebildet. Bald darauf haben wir unser Unternehmen gegründet, das ich dann mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Lauf der Jahre zu seiner jetzigen Größe mit aufgebaut habe. Heute bin ich Kaufmännischer Geschäftsführer und Miteigentümer der EWS Consulting GmbH, und so ist aus einer Spielerei und Träumerei mein Beruf geworden.
Ich bin wirklich stolz darauf, was wir Windkraft-Menschen hier in Österreich geleistet und erreicht haben. Denn am Anfang wurden wir nur belächelt, vor allem von den etablierten Energieversorgern. Und wenn mir vor 20 Jahren jemand gesagt hätte, dass wir 2016 rund 9% des österreichischen Strombedarfs mit Windenergie erzeugen werden, hätte ich zu dem auch gesagt: Du spinnst ja.
Für mich war es immer ein Ziel, dass wir mit unserem Unternehmen für die Betreiber so viele Windkraftprojekte planen und umsetzen, wie die Leistung des AKW Zwentendorf gewesen wäre. Diese 700 Megawatt haben wir aber vor einigen Jahren schon erreicht. Ich habe für mich jetzt ein neues Ziel definiert – dass die Windkraftanlagen, die wir umsetzen, einmal in Summe so viel Strom erzeugen, wie wir in Österreich für die Umstellung aller PKWs auf Elektromobilität brauchen würden. 1.400 Megawatt haben wir bisher schon geplant, diese müssten wir dafür aber verdoppeln.
Also das tut mir persönlich ganz besonders weh. Auch weil die Atomkraft irre hohe Subventionen bekommt, in der Öffentlichkeit aber hauptsächlich über die Förderungen für die erneuerbaren Energien diskutiert wird. Das Beste wäre ja, wenn generell alle Energiesubventionen beendet würden, weil sich dann ganz klar zeigen würde, dass Strom am günstigsten mit der Windenergie erzeugt werden kann.
Gebremst wird schon, und gerade deswegen müssen wir, die Windenergiebranche, aber auch die anderen Erneuerbaren, fest aufs Gas steigen, damit wir die Bremser ausbremsen. Wir müssen das gesamte Energiesystem komplett neu organisieren. Wir wissen mittlerweile ja genau, wie katastrophal sich die auf fossilen Energien basierende Industrieproduktion und der daraus resultierende Klimawandel auswirken. Es liegt in unserer Verantwortung, dass wir uns mit voller Kraft dafür einsetzen, die Energiewende voranzutreiben, damit auch die nächsten Generationen noch vernünftige Lebensgrundlagen vorfinden. Es wäre ja geradezu kriminell, wenn wir nichts tun würden.
Der Mann, der die Windparks plant
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