Windmenschen
17.02.2014
In der Serie „Wind-Menschen“ stellen wir Ihnen diesmal Elfi Salletmaier vor, Geschäftsführerin der Energiewerkstatt Holding GmbH. Sie hat die Windenergie in Österreich von Anfang begleitet.
Elfi Salletmaier: Da muss ich etwas ausholen. Ich habe mich schon in meiner Gymnasialzeit mit Themen wie soziale Gerechtigkeit, Dritte Welt, Emanzipation, Natur und Umwelt auseinandergesetzt. Dann kam das Interesse für biologischen Gartenbau, chemiefreie Lebensmittel und gesunde Ernährung dazu. Und immer ganz wichtig waren für mich Angst- und Gewaltfreiheit. Schließlich stieß ich auf die erneuerbare Energie, und die hängt für mich eng mit Gewaltfreiheit und sozialer Gerechtigkeit zusammen.
Ich habe Mathematik und Geographie für gymnasiales Lehramt studiert, das war mein Fundament. Was mich dabei besonders interessiert hat, war, Angstfreiheit in die Schule zu bringen. Ich habe Mathematik immer leicht gelernt, aber viele hatten davor Angst, das hat mich sehr gestört. Ich habe ja auch Nachhilfestunden gegeben und mir gedacht, dass ich das gut vermitteln und besser machen könnte.
Einschneidende Erlebnisse waren für mich die Abstimmung über das AKW Zwentendorf 1978, wo ich natürlich auch „nein danke“ gesagt habe, und ganz wesentlich war die Atomkatastrophe in Tschernobyl. Da habe ich mir dann gedacht, es reicht jetzt, und habe begonnen, mich intensiver mit alter- nativen Lösungen zu beschäftigen. In der Nähe von Lochen, wo wir wohnen, gab es den Verein Energiewerkstatt, bei dem mein Mann mitgearbeitet hat. Seit Beginn der 1990er Jahre war auch ich dort freiberuflich tätig.
Meine erste große Aufgabe war gleich die Mitarbeit an der Organisation des ersten österreichischen Windenergiesymposiums. Und weil ich starkes Interesse an genauer Sprache habe, habe ich in der Folge zahlreiche Studien und andere textliche Arbeiten der Energiewerkstatt lektoriert. Aber ganz spannend wurde es, als die Energiewerkstatt mit Forschungsaufträgen und Energieberatung begonnen hat. Da habe ich mich dann endgültig entschlossen, den pragmatisierten Job einer Mathematikprofessorin aufzugeben und als Unternehmerin tätig zu werden und habe gemeinsam mit einigen anderen im Dezember 1993 die Energiewerkstatt GmbH gegründet.
Vor zehn Jahren haben wir die Strukturen verändert. Heute ist die EWS ein kleines, aber feines Unternehmen. Wir Gesellschafter haben uns die unterschiedlichen Aufgaben gut aufgeteilt. Meine Schwerpunkte sind Personalentwicklung, interne Organisation und Öffentlichkeitsarbeit. Wir fühlen uns der Gemeinwohlökonomie verpflichtet und haben eine erste Gemeinwohlbilanz erstellt. Sozial verträgliche Arbeitsplätze oder die Einführung eines Qualitätsmanagements sind für mich ganz wichtige Themen. Ich mache das mit sehr viel Freude – wir haben in unserer Region fast 50 hochwertige, zukunfts-orientierte Arbeitsplätze geschaffen.
Sehr wichtig ist mir der Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit, wobei die Familie an oberster Stelle bei mir steht. Ich lebe zwar auch für meine Arbeit, aber die Prioritäten sind mir wichtig. Meinen Mann und mich verbindet nicht nur das Energiethema, sondern auch eine Leidenschaft für die Berge. Wichtig ist mir, im beruflichen wie im privaten Bereich, dass ich konsequent meine Ziele verfolge und mich weiterentwickle – also ständig in Bewegung bin.
Ja, und zwar: Das Um und Auf der Energiewende ist die Energieeffizienz, und das müssen wir in unserer Branche besonders vorleben. Für mich persönlich ist das schon mein ganzes Leben lang ein Thema. Unser 200 Jahre altes Haus haben wir komplett wärmegedämmt und auf Niedrigenergiestatus gebracht, seit 1986 führen wir eine Energiebuchhaltung. Mit der Windkraft arbeiten wir zwar an der Produktion von Energie, aber es muss uns bewusst sein, dass wir in erster Linie den Verbrauch senken müssen, indem wir unseren Konsum zurückschrauben.
Die Frau, die von Anfang an dabei war
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