Windmenschen
31.01.2013
Andreas Dangl: Das war eine extrem spannende Phase in meinem Leben. Wir waren eine Gruppe von jungen Leuten, allen voran Hans Winkelmeier vom Verein Energiewerkstatt, und haben ständig überlegt, wie wir der Politik schmackhaft machen können, dass es endlich eine Förderung für die Nutzung der Windenergie zur Stromerzeugung gibt. Es war wahnsinnig aufregend, bei einer Idee dabei zu sein, von der man gedacht hat, die könnte auch in Österreich etwas werden.
Dass das mein Leben verändern, für mich auch beruflich interessant werden könnte. Ich war damals Jungunternehmer im Holzbaubereich. Wir haben dann die IG Windkraft gegründet, und ich wurde zu ihrem ersten Obmann gewählt. Und als wir dann die erste Betreibergemeinschaft gegründet haben, die sehr IGW-nahe war, ist es positiverweise auch an mir hängengeblieben, den Geschäftsführer zu machen.
Wir haben uns damals intensiv damit befasst, wie Betreibergemeinschaften mit Darlehensbeteiligung in Dänemark und Deutschland funktionieren. Es gab also Vorbilder, wir haben die Dinge nicht neu erfunden, sondern in Österreich implementiert. Die erste Windkraftanlage in Michelbach, eine 225-kW-Maschine, hat damals 300.000 Euro, also zu der Zeit etwa vier Millionen Schilling gekostet. Die Beteiligungsmöglichkeit wurde am 2. Jänner 1995 gestartet, und zu Ostern waren die kompletten vier Millionen gezeichnet. Da habe ich gemerkt, das Thema trifft und berührt, und man kann damit die Menschen begeistern.
Nach dem Erfolg der Bürgerbeteiligung in Michelbach, haben wir überlegt: Wenn es einmal funktioniert hat, wird es auch ein zweites Mal funktionieren. Und irgendwann hatten wir sieben Betreibergesellschaften zu verwalten. Da hat sich sehr rasch ein verwaltungstechnisches Verbesserungspotenzial gezeigt, und wir haben die Gesellschaften in die heutige W.E.B komprimiert, die dadurch eine positiv kritische Masse erhielt und deshalb im internationalen Windbusiness auch als Bürgerbeteiligungsgesellschaft eine Rolle spielen kann.
1993 wurde die IGW gegründet, in den Jahren danach kamen dann die ersten Anlagen; diese Projekte waren fast alle regionale Bürgerbeteiligungsgesellschaften. Nach der Liberalisierung der Energiemärkte haben dann auch EVUs wie Bewag und EVN begonnen, sich für die Windenergie zu engagieren. Als dann die Leistung der Anlagen den Megawatt- Bereich erreicht hat, also mehr als 1.000 Kilowatt, hat das dann nochmal zu einem Umdenken geführt und ist dann sehr professionell geworden.
Durchaus, denn so eine Entwicklung über Bürgerbeteiligungsgesellschaften gibt es ja in Europa sonst eher selten. In den meisten Ländern gibt es viele institutionelle Investoren, in Österreich dagegen gibt es fast nur regionale und nationale, insofern ist die Windkraft hierzulande sehr volksnah geblieben.
Es wird spannend sein, wie die Energiewende in Europa umgesetzt wird: mit riesigen Windparks in der Nordsee, mit riesigen Photovoltaikanlagen in der Sahara oder aber dezentral? Ich unterstütze zu 100 Prozent den Weg der Dezentralisierung. Wir werden statt teuren Netzen neue und effizientere Speichertechnologien brauchen. Und bei dieser Energiewende möchte ich, solange es mir vergönnt ist, dabei sein.
Der Mann, der von Anfang an dabei war
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