Klares Bekenntnis zur Windkraft im Waldviertel

Wissenschaftler des Jahres Franz Essl: "Naturschutz und Klimaschutz nicht gegeneinander ausspielen."

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Bei einer Pressekonferenz in Waidhofen an der Thaya mit dem Titel "Ja zur Windenergie - auch bei uns im Waldviertel" sprachen sich lokale Vertreter:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilbevölkerung gemeinsam mit Franz Essl, Ökologe und Wissenschafter des Jahres, klar für den Ausbau der Windenergie im Waldviertel aus. Sie präsentierten einen offenen Brief sowie eine Informationsbroschüre der Scientists for Future, die viele Mythen und Falschinformationen um die Windkraft richtigstellt.

Windkraftausbau und Naturschutz im Einklang

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Franz Essl, Ökologe an der Universität Wien, erklärte: „Ohne einen Ausstieg aus fossiler Energie wird das Waldviertel bald seinem Namen nicht mehr gerecht, denn die Fichtenwälder werden als Folge des Klimawandels absterben. Es ist daher wichtig, Naturschutz und Klimaschutz nicht gegeneinander auszuspielen, sondern gemeinsam zu denken. Ja, der Bau von Windrädern im Wald stellt einen gewissen Eingriff in die Natur dar, und Windräder muss man auch nicht schön finden. Die Klimakrise verursacht jedoch einen viel drastischeren Biodiversitätsverlust. Um diesen abzuwenden, braucht es auch die Windkraft." Gerade der Wald im Waldviertel ist von der Klimakrise bereits massiv betroffen, etwa durch Borkenkäferbefall.

Windkraft ist strengem Genehmigungsverfahren unterworfen

Essl führte außerdem aus, dass Windkraftprojekte in Österreich ein eingehendes und strenges Zulassungsverfahren mit strengen Umweltauflagen durchlaufen müssen. Bei diesem Verfahren werden Vogel- und Fledermausuntersuchungen durchgeführt, um Auswirkungen auf die Tierwelt zu minimieren. Für gerodete Waldflächen müssen verpflichtende Ausgleichsflächen geschaffen werden.

Österreich unabhängig machen

Die Referent:innen bei der Pressekonferenz wiesen außerdem darauf hin, dass Windenergie maßgeblich dazu beitragen kann, Österreichs Energieversorgung unabhängig zu machen. Erneuerbare Energien wie Windkraft und PV, sind kostengünstiger als Öl und Gas und schaffen zudem regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Insbesondere die Windenergie ist ein wichtiger Baustein für die Versorgungssicherheit im Winter, da die Windkraft ihren Erzeugungsschwerpunkt im Winter hat. Unternehmer Thomas Göttinger aus Groß-Siegharts führte aus: „Wir Unternehmen brauchen die Windkraft. Windräder in unserer Region ermöglichen es uns, erstmals in großem Maßstab selbst für unsere Energie zu sorgen. Windkraft gehört zu den billigsten Energieformen, das stärkt unseren Wirtschaftsstandort. Wer Wind nutzt, kann fossile Kraftwerke abschalten. Das ist wesentlich besser als teures Öl von irgendwo auf der Welt, und völlig überteuertes Gas aus Russland zu kaufen!”

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