Selbstversuch: Schallwahrnehmung durch medizinischen Gutachter im Windpark

Dr. Heinz Fuchsig, Umweltreferent der Österreichischen Ärztekammer, der auch als Gutachter in UVP-Verfahren tätig ist, wollte vermeintliche Auswirkungen auf den Schlaf am eigenen Leib spüren bzw. hören und wagte einen Selbstversuch

Bild: © FuchsigBild: © Fuchsig

Dazu hat er die Nacht vor der Verhandlung der Erweiterung des Windparks Pretul II zwischen den Windrädern am Steinriegel – alte und neue Bauweise – im Zelt verbracht, mit je ca. 50 m Abstand zu den Windrädern.

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Fuchsig dazu: „Ich habe bereits 2002 mit meiner schwangeren Frau und einem Kleinkind einen Urlaub zwischen Windparks der Nordsee in St. Peter Ording verbracht. Damals war ich aber weder als Gutachter tätig, noch waren Auswirkungen auf den Schlaf ein Thema.
Seit ich Gutachten schreibe, sind mir nicht nur die aktuelle Studienlage und hochwertige Berechnungen wichtig, sondern auch der Ortsaugenschein. Hier war das Getriebegeräusch der alten Windräder direkt darunter wirklich deutlich hörbar. Das hat mich als sehr lärmempfindlichen Menschen (-5 dB Hörvermögen – kein Vorteil in einer lauten Welt!) auch eine Zeit lang am Einschlafen gehindert. Die neuere Generation habe ich aber gar nicht wahrgenommen.
Ich bin froh, dass die aktuellste Generation mit Eulenflügeltechnik nochmals leiser geworden ist. Gerade noch betroffen ist im gegenständlichen Fall eine Alm in 250 m Entfernung, in der aber schon bei gekippten Fenstern die empfohlene Lärmbelastung selbst mit den alten Anlagen eingehalten wird.“

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"Wofür ich mich stark mache, ist ein bedarfsgesteuertes Befeuern in der Nacht auch bei alten Anlagen. In Deutschland werden alte Windparks nachgerüstet – da sollten wir auch hin.“