Das Paar, das den Windradler-Wein herstellt.

In der Serie „Wind-Menschen“ stellen wir Ihnen Johanna und Franz Traxler vor, die mit ihrem Windradler-Wein Werbung für die Windkraft machen.

In welcher Weise seid ihr als Ortsansässige von den umliegenden Windparks betroffen?

© Traxler
 © Traxler

Franz (F): In der Bauphase war hier rund um Prinzendorf natürlich ziemlich viel Betrieb und es gab einige Unruhe im Feld. Seit die Windparks stehen, ist jetzt wieder alles ganz ruhig. Johanna (J): Am Anfang gab es natürlich einige Leute, die besorgt waren, weil alles Neue verunsichert. Aber schon in der Planungsphase wurden wir von den Betreibern sehr gut informiert, und jetzt haben sich die Prinzendorfer ganz gut mit den Windparks angefreundet. F: Und auch die Tiere. Ich bin Jäger und sehe vor Ort, dass sich die Tiere nicht beeinträchtigt fühlen. Die Rehe äsen auf der Grünbrache direkt bei den Windrädern und die Hasen hüpfen dort herum. Im Normalbetrieb sind die Windräder für das Wild überhaupt kein Thema, da es sich daran gewöhnt hat.

Franz (F): In der Bauphase war hier rund um Prinzendorf natürlich ziemlich viel Betrieb und es gab einige Unruhe im Feld. Seit die Windparks stehen, ist jetzt wieder alles ganz ruhig. Johanna (J): Am Anfang gab es natürlich einige Leute, die besorgt waren, weil alles Neue verunsichert. Aber schon in der Planungsphase wurden wir von den Betreibern sehr gut informiert, und jetzt haben sich die Prinzendorfer ganz gut mit den Windparks angefreundet. F: Und auch die Tiere. Ich bin Jäger und sehe vor Ort, dass sich die Tiere nicht beeinträchtigt fühlen. Die Rehe äsen auf der Grünbrache direkt bei den Windrädern und die Hasen hüpfen dort herum. Im Normalbetrieb sind die Windräder für das Wild überhaupt kein Thema, da es sich daran gewöhnt hat.

F: Schon meine Urgroßeltern hatten einen Weinbaubetrieb. Ich bin seit 1993 auch anderwärtig berufstätig. Alle zusammen arbeiten wir aber im gemischten landwirtschaftlichen Betrieb mit, und davon bewirtschaften wir 3,5 Hektar Weingärten. Als vor ein paar Jahren mein Vater, Franz senior, schon über 60 war, hat er überlegt: Was wird mit dem Betrieb geschehen? J: Aber da hat Rafael, der jüngere unserer beiden Söhne, er war damals 13 Jahre alt, gesagt: „Opa, den Betrieb könnt ihr nicht aufgeben. Ich versprech´ dir, ich mach´ die Weinbauschule in Mistelbach. Ich will Weinbauer werden genauso wie du.“ Welcher Opa kann da widerstehen?

Und hat er sein Versprechen gehalten?

F: Ja, das hat er. Derzeit absolviert er zusätzlich den Lehrgang Weinmanagement an der Weinbauschule Krems. Meine Frau Johanna und ich führen jetzt den Betrieb und bauen ihn weiter auf. Während seiner Ausbildung ist Rafael aber schon mit großer Begeisterung am Hof im Einsatz und mischt bei jeder Entscheidung kräftig mit. J: Unsere beiden Söhne Patrick und Rafael waren immer im Betrieb mit dabei und sind damit groß geworden. Das Familienweingut funktioniert nur, wenn jeder seine Position kennt. Unsere liebe Schwiegertochter Stefanie und meine Schwiegereltern Franz senior und Gertrude, die Gott sei Dank noch sehr rüstig sind, helfen tatkräftig mit.

Reden wir über euren Windradler-Wein: Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?

J: Ja, weil doch einige Leute versucht haben, Stimmung gegen die Windräder zu machen. Wir erleben aber, dass wir durch sie überhaupt keine Nachteile haben, und wollen damit auch ein positives Zeichen für die Windkraft setzen, da wir ihre Vorteile sehen. Und so ist das eine gute Werbung für die Windkraft und auch für uns.

Haben die Windräder auch für euch persönlich etwas Gutes?

J: Beim Bau der Windparks sind Stromleitungen in die Erde verlegt worden. Früher gingen die Freileitungen direkt über unsere Weingärten, und im Herbst sind dort jede Menge Stare gesessen, die uns viele Weintrauben weggefressen und großen Schaden angerichtet haben. Die sitzen jetzt in weiter entfernten Wäldern und kommen nur mehr selten her. F: Die Windräder selbst sind uns gute Wetterhähne für die Arbeit auf den Feldern und im Weingarten. An ihnen orientieren wir uns, woher der Wind weht, und wissen dann, wo wir an dem Tag den Boden bearbeiten oder düngen oder den Pflanzenschutz durchführen können, ohne dass der Wind unsere Arbeit beeinträchtigt.

Was genau ist jetzt dieser Windradler-Wein?

F: Das ist ein typischer Weinviertler Grüner Veltliner, der mit wenig Restzucker und wenig Säure ausgebaut wird. Bewusst ist das aber kein DAC-Veltliner, wie man ihn kennt. Der Windradler ist fruchtig, hat ein volles Bukett, und das typische Pfefferl darf natürlich nicht fehlen. J: Das Bild auf der Etikette ist unserem tatsächlichen Landschaftsbild nachgezeichnet, wo man die Windräder hinter unserem Weingarten sieht. Wir wollen damit auch zeigen, dass sich Windräder und Landwirtschaft gut vertragen. Mittlerweile haben wir den Windradler auch patentieren lassen.

Euer Wein ist ja auch in der Windbranche mit Genuss aufgenommen worden.

F: Das ist richtig und freut uns sehr. Voriges Jahr hat die Windkraft Simonsfeld im Rahmen ihrer damaligen Generalversammlung unseren Windradler als Unternehmenswein für das Jahr 2016 vorgestellt. Die Veranstaltung war für uns ein großer Erfolg, der Windradler hat großen Anklang gefunden und wir selbst konnten viele neue und sehr angenehme Menschen kennenlernen.

Bildunterschrift:
Am Prinzendorfer Familienweingut sind neben Johanna und Franz Traxler jun. noch zwei weitere Generationen beteiligt.


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Dieser Artikel erschien in unserer Mitglieder-Zeitung "windenergie". Da viele der Artikel im Umfang für die Homepage optimiert wurden, empfehlen wir den Download des Original-Artikels.