Infraschall: Fakten schaffen Klarheit

Warum die Angst machenden Aussagen nicht stimmen

© Monkey Business - Fotolia
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Windkraftanlagen als massive Infraschallquellen? So wird es jedenfalls immer wieder von Windenergiegegnern behauptet, wenn sie gegen ein Windparkprojekt mobil machen. Dass sie damit in der jeweiligen lokalen Bevölkerung Angst verbreiten, ist beabsichtigt und ein zentrales Strategieelement. Die EWS Consulting wollte diese irreführenden Aussagen nicht länger so stehen lassen und hat deshalb umfangreiche und kostspielige Infraschall-Messungen durchgeführt und die Ergebnisse beim Windenergie-Symposium AWES erstmals präsentiert.

"Generell ist der Infraschallpegel hoch, sobald viel Wind weht, egal, ob Windräder vorhanden sind oder nicht." Armin Winkler, Schalltechniker der EWS Consulting

© Grafik: IG Windkraft. Messungen: EWS Consulting GmbH
 © Grafik: IG Windkraft. Messungen: EWS Consulting GmbH

EWS-Schalltechniker Armin Winkler nennt das Motiv: „Wir wollten Klarheit über das Thema Infraschall schaffen und selber gemessene Ergebnisse bekommen, die für sinnvolle Vergleiche und seriöse Aufklärungsarbeit sehr wichtig sind.“
Als Infraschall wird jener Schall bezeichnet, der so tief ist, dass er unterhalb des menschlichen Hörbereichs liegt – je nach Schalldruck unter 16 oder 20 Hertz.

In unserem Alltag finden sich viele Infraschallquellen – in der Natur vorkommende wie das Windgeräusch an Bäumen und Gebäuden, ein Gewitter, eine Meeresbrandung, aber auch sehr viele technisch erzeugte wie das Geräusch eines fahrenden Autos oder Zuges oder diverser Elektrogeräte.

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Die aufwendigen Messungen der EWS zeigen deutlich, wie harmlos eine Windkraftanlage als Quelle von Infraschall ist. Sie erzeugt ein ungefähr so lautes Geräusch, wie wenn sich ein Kühlschrank ein- oder ausschaltet. Selbst für die Schalltechniker verblüffend war, dass sogar der im dünnbesiedelten Waldviertel gemessene Grundlastpegel höher war als der Infraschall von Windrädern. „Generell ist der Infraschallpegel hoch, sobald viel Wind weht“, meint Winkler, „egal, ob Windräder vorhanden sind oder nicht.“ Jedes fahrende Auto erzeugt mehr Infraschall als ein Windrad. Wer eine Windkraftanlage als gefährliche Infraschallquelle bezeichnet, muss dann konsequenterweise auch auf die Benutzung eines Autos, ja sogar auf einen Kühlschrank verzichten. Auch Spaziergänge im Wald, wenn der Wind weht, oder Urlaube am Meer müssten dann vermieden werden.
Auch Heinz Fuchsig, Umweltreferent der österreichischen Ärztekammer, erteilt den Angstmachern eine klare Absage: „Die Auswirkungen sind gut erforscht, in Österreich wird kein Anrainer durch Infraschall regulär genehmigter Anlagen gefährdet. Wir messen oft mit zweierlei Maß – fossile Technologien dürfen verschmutzen und verlärmen, erneuerbare Energien hingegen sollen ohne jede Beeinträchtigung laufen. Die Energiewende führt zu einer massiven Entlastung von Luftschadstoffen und Lärm und ist zentraler Kern des Klimaschutzes. Jedes Windrad ist daher ein aktiver Beitrag zur Gesundheit heute und für zukünftige Generationen.“

Infraschall-Wissen

Als Infraschall wird jener Schall bezeichnet, der so tief ist, dass er unterhalb des menschlichen Hörbereichs liegt – je nach Schalldruck unter 16 oder 20 Hertz. Es gibt natürliche Infraschallquellen wie Windgeräusche oder Gewitter, aber auch eine Vielzahl technischer Infraschallquellen wie Heizungs- und Klimaanlagen, Kompressoren oder Verkehrsmittel (z. B. Autos).


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Dieser Artikel erschien in unserer Mitglieder-Zeitung "windenergie". Da viele der Artikel im Umfang für die Homepage optimiert wurden, empfehlen wir den Download des Original-Artikels.