Risikofaktor Atomenergie

Früher sprach man von Tschernobyl – dem ukrainischen Kernreaktor, der durch seinen Super-GAU 1986 Europa verstrahlte. Heute spricht man von Fukushima. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles bei Atomkraftwerken niedrig zu sein scheint, zeigt die hohe Zahl der Unfälle der letzten Jahrzehnte, dass die Atomenergie für den Menschen offensichtlich nicht beherrschbar ist. Auch Österreich bezieht Atomstrom. 2022 stammten 13 % unseres Stromixes aus Atomenergie aus den Atomkraftwerken rund um Österreich.

Auch wenn der atomare Brennstoff nicht ewig hält ...

Egal ob neue Anlagen gebaut werden oder nicht, der Vorrat geht schnell zu Ende. Forscher schätzen die Reichweite der weltweiten Uranvorräte auf 25–47 Jahre.

... bleibt er uns fast ewig erhalten

Weltweit entstehen in etwa 440 Atomkraftwerken mehr als 8.300 Tonnen hochradioaktiver
Atommüll pro Jahr. Schätzungen gehen dabei von rund 290.000
Tonnen hochradioaktivem Müll aus, wenn die Kraftwerke rund 35 Jahre betrieben
werden. Dieser Müll bleibt mehrere 100.000 Jahre hochradioaktiv und muss für
Menschen, Tiere und Pflanzen unzugänglich verwahrt werden.

2,8 bis 12,9 % des österreichischen Strommixes* stammen aus Atomenergie aus den Kraftwerken rund um Österreich.

* Wird bei der Berechnung für den Importstrom der tatsächliche Atomstromanteil jener Länder, aus denen der Strom importiert wird, also für Bayern mit 29,3 % und Tschechien mit 37,3 %,
berücksichtigt, so ergibt sich ein Atomstromanteil von rund 12,9 % im österreichischen Strommix.

Gefahrenpotenzial durch Atomkraftwerke in Nachbarländern

Ausbau mit Hindernissen

Auch wenn die Atomenergie von der Atomlobby als Klimaretter präsentiert wird gab selbst die Internationale Atomenergiebehörde bereits 2004 zu, dass die Atomenergie nicht schnell genug wachsen kann um den Klimawandel zu begrenzen. Neben dem notwendigen radioaktiven Material (Uran) sind Standorte unsicher und auch „Endlager“ gibt es nicht – denn diese Lager müssten hunderttausende Jahre sicher sein. Und wer kann so weit in die Zukunft sehen? Gleichzeitig werden neue Atomkraftwerke immer teurer und die Bauzeiten immer länger. Einer der neuesten Reaktoren im französischen Flamanville kostet etwa statt der veranschlagten 3,3 Mrd. Euro mittlerweile über 10,9 Mrd. Euro, die Fertigstellung wurde von 2012 auf 2019 verschoben – die Bauzeit hat sich verdoppelt.

Wer versichert Atomenergie?

© Greenpeace / Waltraud Geie
 © Greenpeace / Waltraud Geie

Niemand! Weder die angeblichen Lagerstätten, noch die Kraftwerke sind ausreichend versichert – keine Versicherung würde diese Haftung übernehmen. Bisher zahlen wir alle dafür. Würden diese Kosten eingerechnet werden, wäre die Atomenergie sofort unwirtschaftlich. Im Gegensatz dazu muss die Windenergie ist für alle Fälle versichert sein – und erzeugt im Gegensatz zur Atomenergie sauber und kostengünstig Energie.

Atomenergie als Wachstumsbremse

Neben den vielen negativen Auswirkungen auf die Umwelt bleibt die Atomenergie letztlich auch beim Faktor Arbeit zurück. Während in der deutschen Atomenergiewirtschaft nur rund 35.000 Menschen arbeiten, sind es mittlerweile bereits weit mehr als 160.000 Menschen, die alleine in der deutschen Windbranche tätig sind.

Weiterführende Links

Deutscher Bundestag: Uran als Kernbrennstoff (2006)
PA Atomstromanteil wieder um 20 % gestiegen