Erstes Windrad nach sechs Jahren Stillstand in Oberösterreich

Landespolitik ist stark gefordert, beim Ausbau der erneuerbaren Energien die Weichen neu zu stellen

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Gestern wurde nach sechs Jahren Stillstand beim Windkraftausbau in Oberösterreich wieder ein Windrad in Munderfing eröffnet. Dieses konnte trotzt des oberösterreichischen Windmasterplans errichtet werden, der nahezu die gesamte Fläche Oberösterreichs zur Windkraftausschlusszone erklärt. „Wir können nicht immer abwarten, bis andere tätig werden – wir müssen es selbst in die Hand nehmen!“ ist Martin Voggenberger, Bürgermeister von Munderfing, überzeugt und Martin Jaksch-Fliegenschnee von der IG Windkraft ergänzt: „Oberösterreich könnte 2030 mit 200 Windrädern ein Fünftel des Stromverbrauches selbst erzeugen. Es liegt nur an der Landesregierung, den Ausbau der Windkraft in Oberösterreich wieder zuzulassen.“

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Gestern wurde das sechste Windrad des Windparks in Munderfing feierlich eröffnet. Mehr als 1.500 Besucher*innen stürmten regelrecht das Windfest. Dies zeigt einmal mehr die hohe Zustimmung, die die Windkraft in Oberösterreich hat, und bestätigt auch die hohe Zustimmung in den Umfrageergebnissen der letzten Jahre. „Es ist einfach großartig, wie groß der Zuspruch zur Windenergie hier in Munderfing ist“, freut sich Lukas Winkler, Geschäftsführer der EWS Consulting: „Schon beim Antransport der Rotorblätter schauten viele begeisterte Menschen mitten in der Nacht zu. Auch zahlreiche Baustellenbesucher*innen zeugten vom Interesse am Bau der Windkraftanlage. Das ist schon etwas ganz Besonderes!“
Auch der Windpark in Munderfing selbst ist etwas Besonderes, weil die Gemeinde auch der Betreiber des Windparks ist und alle Parteien geschlossen hinter dem Windpark stehen. „Bereits 2005 hat die Gemeinde Munderfing ein Energiekonzept mit dem Ziel, in 30 Jahren so viel erneuerbare Energie zu erzeugen wie in der Gemeinde für Strom, Wärme und Treibstoff aufgewendet wird, erstellt. Mit der Errichtung der sechsten Windkraftanlage wurde dieses Ziel bereits jetzt erreicht“, freut sich Erwin Moser, Geschäftsführer des Windpark Munderfing und Voggenberger ergänzt: „Mit der neuen Windenergieanlage haben wir erneut ein sichtbares Zeichen für Klimaschutz und mehr Sicherheit in puncto Energieversorgung gesetzt!“

Land OÖ muss Weichen neu stellen

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Das Windrad in Munderfing war bereits vor der Windkraft-Zonierung 2017 angedacht und konnte nur aus diesem Grund umgesetzt werden. Der derzeitige Masterplan Windkraft hat Oberösterreich in eine Windrad-Ausschlusszone verwandelt“, erklärt Jaksch-Fliegenschnee und fordert die Landespolitik auf, die Weichen neu zu stellen, damit der Ausbau der erneuerbaren Energien in Oberösterreich wieder deutlich zunehmen kann. Oberösterreich produzierte bis zum Jahr 2012 mehr Strom als es selbst verbrauchte. Seitdem ist Oberösterreich zum Netto-Stromimporteur geworden. Im Jahr 2018 betrug der Import sogar 18 Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Das Potenzial der Windenergie in Oberösterreich ist mit 400 Windrädern hoch. Bis 2030 könnte Oberösterreich mit 200 Windrädern ein Fünftel des gesamten Stromverbrauches abdecken. „Damit könnten alle Haushalte in Oberösterreich mit Strom versorgt und darüber hinaus 190.000 Wärmepumpen angetrieben werden. Somit könnten bis 2030 alle Öl- und Gasheizungen in Oberösterreich ersetzt werden“, erklärt Jaksch-Fliegenschnee: „Die Windkraft ist die Lebensversicherung für die heimische Wirtschaft und der Garant für einen günstigen Strompreis für die Bevölkerung.“

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Rückfragehinweis

Mag. Martin Jaksch-Fliegenschnee, IG Windkraft, Tel. +43 660 20 50 755

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