Deutschland: Transponderbasierte bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung von Windkraftanlagen

Bei der transponderbasierten bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung von WKA marschiert Deutschland voran

Bild: © Lanthan Safe Sky GmbHBild: © Lanthan Safe Sky GmbH

Bereits Anfang 2021 wurde in Deutschland der Bürgerwindpark Neuengörs in Schleswig-Holstein mit einer transponderbasierten Nachtkennzeichnung (bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung – BNK) des Unternehmens Lanthan Safesky GmbH versehen. Mit dieser Weltpremiere wird ab sofort nur mehr das blinkende Licht bei Bedarf eingeschaltet. Die Markierungsfeuer der Windkraftanlagen (WKA) werden nur mehr dann eingeschaltet, wenn sich Luftverkehr in relevanter Distanz nähert. Weite Teile der Nacht über bleibt es dunkel, somit wird eine enorme Steigerung der Lebensqualität für die Anwohner*innen erreicht. Das IG Windkraft Mitglied Lanthan Safesky, das im April 2020 als Joint Venture der erfolgreichen Firmen RECASE, Lanthan und Air Avionics gegründet wurde, hat mittlerweile von mehr als 3.000 Windenergieanlagen Aufträge zur Ausrüstung erhalten, wovon sich fast 100 Projekte in der Umsetzung befinden.

Entwicklungen anderer europäischer Länder stimmen für Österreich positiv

Die Verpflichtung sämtliche Windparks mit BNK-Systemen auszustatten, macht Deutschland zu einem Vorreiter im Bereich der bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung. Deutschland hat als erstes europäisches Land umfassende Rahmenbedingungen für die Zulassung diverser Systeme sowie deren operative Handhabung geschaffen. Durch neue Regelungen der hochrangigen internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO wurden weiters die regulatorischen Grundlagen für die Nutzung der transponderbasierten BNK geschaffen. Diese basiert auf dem reinen Empfang von Daten, welche das Luftfahrzeug über den Transponder aussendet. Angelehnt an das „Role-Model“ Deutschland arbeiten aktuell auch andere europäische Länder, wie die Niederlande, an entsprechenden Regelungen für die Einführung bedarfsgerechter Nachtkennzeichnung. Aktuell wird hier z.B. ein Testbetrieb in einem Windpark vorbereitet.

BNK in Österreich

Auch in Österreich ist die Ermöglichung einer technologieneutralen bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Steigerung der Akzeptanz der Windkraft und folglich für die Energiewende. Bislang fehlen in Österreich regulatorische Vorgaben für die Zulassung und Handhabung diverser BNK-Systeme. Aus diesem Grund setzt sich die die IG Windkraft seit langer Zeit für dieses wichtige Thema ein. Aktuell wird mit dem zuständigen Ministerium sowie der österreichischen Flugsicherung an einer entsprechenden Regelung bzw. Ermöglichung der bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung in Österreich gearbeitet. Die Finalisierung dieses Prozesses ist allerdings derzeit zeitlich noch nicht abschätzbar.

Für Rückfragen:


Bernhard Fürnsinn
Energiewirtschaft & Technik

b.fuernsinn@igwindkraft.at

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