Kärntner Firmen sind bei Windkraft am Meer vorne mit dabei

Starker Rückgang bei Offshore-Windkraft 2020

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St. Pölten, am 17.2.2021: Letztes Jahr ging der Ausbau von Windkraftanalgen am Meer um 29 Prozent zurück. Als Silberstreif am Horizont können da nur die abgeschlossenen Finanzierungen für die kommenden Jahre gesehen werden. Diese haben 2020 mit 26,3 Mrd. Euro ein Rekordniveau erreicht. Dies ist auch unbedingt nötig, denn der Ausbau der Offshore-Windkraft muss sich bis Mitte des Jahrzehnts vervierfachen, wenn die EU-Ziele eingehalten werden sollen, berichtet Giles Dickson vom europäischen Windverband WindEurope. „Das würde auch der österreichischen Zulieferbranche einen enormen Schub bringen“, berichtet Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: „Kärntner Firmen sind in der Offshore-Branche vorne mit dabei.“

2020 war für den Windkraftausbau am Meer kein gutes Jahr. Mit 356 Offshore-Windrädern konnten letztes Jahr um 29 Prozent weniger Windräder aufgestellt werden als noch 2019. Dabei wurde der Windkraftausbau am Meer durch die Corona-Pandemie kaum beeinträchtigt.
Andererseits war das Jahr 2020 ein Rekordjahr, was die Finanzierungsabschlüsse betrifft. Mit 26,3 Mrd. Euro wurde noch nie so viel Geld in die Offshore-Windbranche investiert wie im vergangenen Jahr. Diese Steigerung ist auch unbedingt nötig, will man die EU-Ziele von 300.000 MW Offshore-Windkraftleistung im Jahr 2050 erreichen. Dafür müsste sich der jährliche Windkraftausbau auf 11.000 MW beinahe vervierfachen. „Lasst uns die Schwundkraft nutzen, um das volle Potential der Offshore-Windkraft ausschöpfen zu können“, fordert Giles Dickson, Geschäftsführer vom europäischen Windkraftverband WindEurope und weist dabei auf die nötigen Änderungen bei den rechtlichen Rahmenbedingungen hin, um dies auch möglich zu machen.

Kärnten am Meer

© Geislinger
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Am Ausbau der Windkraft am Meer sind auch einige Kärntner Zulieferbetriebe ganz vorne mit dabei. Nicht wegzudenken aus der Offshore-Windkraftbranche ist die Firma Geislinger. Der Fertigungsstandort im Kärntner Bad St. Leonhard hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Dort hat Geislinger im Herbst 2020 trotz Corona-Pandemie die größte Baumaßnahme in der Firmengeschichte fertiggestellt. „Das hochmoderne Werk auf höchstem Stand der Technik sichert den Produktionsstandort Österreich und macht das Unternehmen fit für die Zukunft. Der Windkraft-Sektor ist ein wichtiges strategisches Geschäftsfeld für Geislinger“, erklärt Torsten Philipp, Geschäftsführer von Geislinger: „Durch die baulichen Erweiterungen, die im Herbst 2020 in Bad St. Leonhard fertiggestellt wurden, haben wir einen wichtigen Grundstein gelegt, um auch in diesem Sektor weiter zu wachsen.“ In diesem Werk produziert Geislinger Kupplungen für die größten Windräder der Welt. Ein Viertel aller 2020 errichteten europäischen Offshore-Windräder und mehr als ein Drittel aller in Bau befindlichen europäischen Windräder am Meer haben diese Kupplung eingebaut. Bis Ende 2020 wurden Kupplungen mit einer Gesamtleistung von 4.700 MW installiert. Allein für das Jahr 2021 liegen Aufträge mit einer Gesamtleistung von knapp 1.500 MW vor.

Auch die Firma AMSC aus Klagenfurt ist mit der Windkraft seit Jahrzehnten eng verbunden. Sie entwickelt seit 25 Jahren ganze Windräder und ist am asiatischen Markt stark vertreten. Auch Offshore- Windradkonzepte von 3 bis 10 MW wurden entwickelt. Derzeit sind Offshore-Windräder mit einer Gesamtleistung von 150 MW mit AMSC Technologie in Betrieb und ein Mehrfaches in Entwicklung. „Daher sollte die österreichische Politik die Unterstützung der erneuerbaren Energien im Forschungsbereich weiterführen, die Ausbildungsplätze von technischen Berufen für erneuerbare Energien deutlich steigern und sich darüber hinaus in Europa auch für den Offshore-Windkraftausbau einsetzen“, bemerkt Moidl.

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Rückfragehinweis

Mag. Martin Jaksch-Fliegenschnee, IG Windkraft, Tel. +43 660 20 50 755