Kärntner Bevölkerung spürt bereits Klimakrise

Das Ergebnis einer Umfrage vom letzten Jahr sollte der Kärntner Energie-und Klimapolitik zu denken geben. Gefragt wurde: „Glauben Sie, dass sich der Klimawandel in den nächsten Jahren auf ihre Region auswirken wird?“ 58 Prozent der Befragten meinen, dass Kärnten bereits betroffen ist. Weitere 32 Prozent gehen davon aus, dass das schon in den nächsten Jahren der Fall sein wird. Dass dieser subjektive Eindruck nicht täuscht, belegen die Daten und Fakten.

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Es muss schnell gehandelt werden, denn die Zeit drängt

Die nächsten Jahre entscheiden über Erfolg und Misserfolg der weltweiten Klimapolitik. Deshalb hat die UNO als Daten- und Entscheidungsgrundlage einen Sonderbericht des Weltklimarates IPCC über Stand und Auswirkungen der globalen Erwärmung um 1,5 °C angefordert. Dieser Sonderbericht macht den politischen Entscheidungsträgern Feuer unter dem Hintern. Denn die zentralen Aussagen lauten: Die Zusagen der Länder von Paris greifen viel zu kurz und sind viel zu niedrig angesetzt um den weltweiten Temperaturanstieg unter 1,5 °C zu halten. Es muss wesentlich mehr getan werden. Und vor allem: Es muss schnell, es muss sofort gehandelt werden, denn die Zeit drängt.
António Guterres hat dazu folgendes gesagt: „Der Klimawandel stellt uns vor die wichtigste und entscheidendste Aufgabe unserer Zeit. Er bedeutet für uns alle eine existenzielle Bedrohung. Wenn wir unseren Kurs bis zum Jahr 2020 nicht entscheidend ändern, riskieren wir desaströse Folgen für Mensch und Natur. Denn der jetzige Kurs zerstört die Kreisläufe der Natur, von der wir leben.“ Die Botschaft ist eindeutig: Notwendige Klimaschutzmaßnahmen dürfen nicht länger aufgeschoben werden. Ein Zuwarten bringt keinen Vorteil, sondern jede Menge Nachteile.

„Maßnahmen müssen sofort, also in den nächsten zwei, drei Jahren gesetzt werden, damit sie dann im kommenden Jahrzehnt wirksam werden. Staaten, die das auf die lange Bank schieben, werden die Maßnahmen später unter großem Druck und zu deutlich höheren Kosten nachholen müssen.“
Joeri Rogelj, Klimaforscher

Drautal unter 400 Meter dickem Eis

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„Wenn wir die Ziele des Klimaabkommens von Paris nicht einhalten, müssen wir uns definitiv auf eine Erwärmung von plus 3 °C gefasst machen“, so Joeri Rogelj, einer der führenden Autoren des Sonderberichts. Was nur 3 °C Unterschied ausmachen können zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Vor 20.000 Jahren beim Ende der letzten Eiszeit war die Temperatur um 3,5 Grad niedriger als heute. Was diese Klimaveränderung bedeutet zeigt folgendes Beispiel der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ZAMG in Wien: „Das in den Eismassen gespeicherte Wasser senkte den Meeresspiegel weltweit um etwa 120 m ab, wodurch z.B. die Adria zur Gänze verschwunden war, Alaska mit Sibirien und Britannien mit Europa verbunden war.“ Das gesamte Drautal lag unter einer Eisdecke, die bis zu 400 Meter dick war. 3 Grad Temperaturunterschied verändern also unsere Umwelt massiv.

„Die Zeit läuft uns davon. Wir müssen so schnell wie möglich aus Öl, Gas und Kohle aussteigen. Dafür braucht es einen rechtlich verbindlichen Ausstiegsplan. Unsere Zukunft liegt in den erneuerbaren Energien, es gibt keinen Grund noch länger zu warten.“
Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von Global 2000

Nutzung der Windkraft auch in Kärnten wichtig

Betrachtet man die Energiestatistik in Kärnten stellt man fest, dass der Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch seit Jahren stagniert, und nun bei 55 % liegt. Um das Pariser Klimaabkommen einhalten zu können, und das österreichische Klimaziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, muss der CO2-Ausstoß bis 2040 beendet werden. Dies ist nur zu erreichen, wenn der Energieverbrauch drastisch reduziert und die Energieversorgung zu einem Großteil auf erneuerbaren Strom umgestellt wird. Ohne die Nutzung der Windkraft wird die Energiewende auch in Kärnten kaum gelingen.

„Die Klimaforscher haben die wissenschaftlichen Daten geliefert, es liegt jetzt ganz an den Politikern, die notwendigen Maßnahmen in die Tat umzusetzen.“
Kim Hoesung Lee, Vorsitzender des Weltklimarates

Klimafreundliche Stromerzeugung mit Windenergie

Gut fürs Klima

Der saubere Windstrom liefert einen enormen Beitrag zum Klimaschutz. Allein in Österreich vermeidet er jährlich mehr als 3,9 Millionen Tonnen CO2, das ist ungefähr so viel, wie 1,6 Mio. Autos ausstoßen.


Saubere Energie

Bei der Stromerzeugung aus Windkraft gibt es keine Abgase, Abfälle oder Abwässer. Es fallen keine zusätzlichen Kosten für die Beseitigung des Kraftwerksmülls oder der Umweltschäden an, wie bei Kohle- und Atomkraftwerken.


Heimischer Ökostrom

Eine Windkraftanlage mit drei Megawatt Leistung erzeugt pro Jahr Strom für den Verbrauch von mehr als 2.000 Haushalten. Ein einziges Windrad ist also in der Lage, eine kleine Gemeinde zu versorgen.


Warum wir die Windkraft nutzen sollen- Fragen und Antworten zur klimaschonenden Stromerzeugung mit der Kraft des Windes. www.windfakten.at