Erste Inbetriebnahme der transponderbasierten bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung in Österreich bei einer Flying Fox Seilbahn Leogang

Einsatz bald auch bei der Windkraft möglich?

Bild: © Michael BraunagelBild: © Michael Braunagel

Leogang, im Bundesland Salzburg, ist nicht nur wegen seinem Skigebiet eine innovative Tourismusregion, sondern auch durch seine zahlreichen anderen Attraktionen wie der Flying Fox Bahn, der schnellsten und längsten Stahlseilbahnrutsche der Welt. Nun nimmt Leogang mit der Installation und Inbetriebnahme einer transponderbasierten bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung der Firma Lanthan auf der Flying Fox Bahn auch im technisch- wirtschaftlichen Bereich eine wichtige Vorreiterrolle für Österreich ein. Die transponderbasierte bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung der Seilbahn ist seit September 2019 in Betrieb. Die oberste Kennzeichnung liegt auf rund 1200m Höhe und die Unterste auf rund 1000m. Damit wird der gesamte für die Flugsicherheit relevante Bereich abgedeckt.

Hintergrund

© MichaelBraunagel
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Bestimmte Bauwerke wie hohe Gebäude, Kräne oder auch Windkraftanlagen und Seilbahnen sind mittels blinkender Leuchtfeuer für die Dämmerung und für die Nacht auszustatten, um eine Kollision mit Luftfahrzeugen wie Helikoptern oder Kleinflugzeugen zu vermeiden. Allerdings kann das Dauerblinken in der Nacht für die Bevölkerung eine Beeinträchtigung darstellen. Die technische Neuerung einer transponderbasierter bedarfsgerechter Nachtkennzeichnung kann hier Abhilfe verschaffen. Durch die Installation dieser Technik wird die Beleuchtung nur mehr dann aktiviert, wenn sich ein Flugobjekt in relevanter Entfernung nähert. Das System der Firma Lanthan nützt dabei die in Flugzeug verbauten Transponder und deren Funksignale. Diese werden über ein Empfangsgerät empfangen und ausgewertet.

Nutzung in der Windkraft

Auch Windkraftanlagen müssen in der Nacht und bei Dämmerung mit blinkenden Leuchtfeuern ausgestattet werden. Das ständige Blinken könnte aber ähnlich wie bei der Flying Fox Seilbahn in Leogang durch das transponderbasierte System auch für Windkraftanlagen eingesetzt werden. Derzeit gibt es in Österreich allerdings außerhalb von Testanlagen noch keine installierte und in Betrieb genommene bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung. In Deutschland gibt es bereits entsprechende gesetzliche Verpflichtungen zur Einführung solcher Systeme, in Österreich herrscht jedoch noch regulatorischer Gestaltungsbedarf. Die Einführung und Installation der bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung könnte jedoch, durch das Vermeiden des „Dauerblinkens“ bei Nacht, die Akzeptanz gegenüber der Windkraft noch weiter erhöhen. Die Inbetriebnahme der transponderbasierten bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung der Fyling Fox Seilbahn in Leogang unterstreicht die Marktreife der Technologie und ist gleichzeitig ein wichtiger Impuls für eine zukünftige Anwendung in der Windkraft.