Steirisches Sachprogramm Windenergie in Begutachtung

Guter Rechtsrahmen soll beibehalten werden, allein Ausweisung der Vorrangflächen zu zaghaft

© ÖBf-Archiv/R. Leitner
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Das überarbeitete Entwicklungsprogramm für den Sachbereich Windenergie in der Steiermark wurde gerade in Begutachtung geschickt. „Das Fortführen und Erweitern des bestehenden Rechtsrahmens als Zukunftsperspektive für die Entwicklung der Windkraft begrüßen wir sehr“, so Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, weist jedoch darauf hin, dass das zusätzliche Volumen von rund 200 MW bei weitem nicht ausreicht, um das Ziel der steirischen Klima- und Energiestrategie 2030 von 1.000 MW Windkraftleistung erreichen zu können.

Vor kurzem wurde die Überarbeitung des Entwicklungsprogramms für den Sachbereich Windenergie in der Steiermark in Begutachtung geschickt. „Es ist sehr erfreulich, dass am bestehenden und bewährten Rechtsrahmen festgehalten wurde“, freut sich Moidl. Das steirische Sachprogramm Windenergie hat seit 2013 den Windenergieausbau in der Steiermark vorangetrieben, sodass bereits 100 Windräder mit einer Leistung von 237 MW Strom für 24% der steirischen Haushalte erzeugen. Darüber hinaus sind bereits Windkraftanlagen mit rund 100 MW Leistung bewilligt. Diese Entwicklung der letzten Jahre hat spürbare und positive regionale Impulse gezeigt. „Windparkgemeinden sind auch jene Regionen in Österreich, in denen die Zustimmung der Bevölkerung zur Windenergie am allerhöchsten ist“, bemerkt Moidl.

Entwurf der Flächenausweisung nicht ausreichend für die Erreichung der Klima- und Energiestrategie 2030

In der steirischen Klima- und Energiestrategie 2030, welche vom Landtag beschlossen wurde, ist das Ziel, den Gesamtbestand an Windenergie auf eine Leistung von 1.000 MW anwachsen zu lassen, verankert. Diese saubere Stromproduktion ist eine wesentliche Maßnahme zur Erreichung der Klimazielsetzungen. Um dieses Ziel erreichen zu können müssten rund 650 MW Windkraftleistung in den nächsten Jahren geplant und sukzessive errichtet werden. Mit dem vorgestellten Entwicklungsprogramm sind aber voraussichtlich nur rund 200 MW Windkraftleistung zusätzlich möglich. Die Projektentwicklung und die Genehmigung von Windparks dauern in Summe rund fünf Jahre. Danach sind die Windparks noch zu errichten. Daraus ergibt sich, dass mit dem vorgelegten Entwurf an Windkraftzonen lediglich ein Gesamtbestand von 600 MW erreichbar ist. „Um die Klimazielsetzungen bis 2030 zu erreichen braucht es da doch deutlich mehr. Daher muss es größere Flächenausweisung geben“, bemerkt Moidl: „Entweder erfolgt dies noch in dieser Überarbeitung oder es braucht spätestens in drei Jahren eine neuerliche Anpassung der Flächen“, fordert Moidl. Die IG Windkraft wird sich konstruktiv in den weiteren Gestaltungsprozess der Rahmenbedingungen einbringen.

Steiermark beinahe Klimaschlusslicht im Strombereich

In den letzten 20 Jahren ist in der Steiermark der Stromverbrauch stark gestiegen und der Nettostromimport hat sich beinahe verdoppelt. Nur mehr 80 % des Stromverbrauchs werden in der Steiermark erzeugt. Mit einem Stromanteil aus erneuerbarer Energie von 51 % liegt das Bundesland Steiermark vor Wien an vorletzter Stelle und weit entfernt vom gesamtösterreichischen Anteil von 72 %. „Mit dem Anteil der erneuerbaren Energien ist die Steiermark beinahe österreichisches Klimaschlusslicht“, bemerkt Moidl: „Die Verantwortung des Klimaschutzes muss wahrgenommen werden. Daher ist der Windkraftausbau in der Steiermark von sehr hoher Bedeutung.“

Rückfragehinweis

Martin Jaksch-Fliegenschnee
Mobil: +43 (0)660/20 50 755
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