Aktuelle Ergebnisse der Ausschreibungen in Deutschland und Frankreich

Windkraftausbau in Europa im Abwärtstrend: Entwicklungen der Windkraftförderung in Deutschland und Frankreich

Deutschland

  • Bei der letzten Ausschreibung von Oktober 2018 in Deutschland wurde nur mehr die Hälfte (54%) des Volumens bezuschlagt. In Summe wurde 670 MW ausgeschrieben. Lediglich 396 MW wurden bezuschlagt.
  • Bei allen Ausschreibungen aus dem Jahr 2018 konnten nur 85% der ausgeschriebenen Menge bezuschlagt werden. 3 von 4 Ausschreibungen 2018 waren unterdeckt und konnten die ausgeschriebenen Mengen nicht erreichen.
  • Von den rund 5.000 MW, die 2017 und 2018 einen Zuschlag durch die Ausschreibungen erhalten haben, wurden bisher nur 1% errichtet. Alle anderen errichtete Anlagen sind noch auf das Fördersystem vor der Ausschreibung zurückzuführen.
  • Der Ausbau in Deutschland erfährt gerade einen radikalen Abwärtstrend. Konnten 2017 noch 5.500 MW zugebaut werden, werden es 2018 zwischen 3.000 MW und 3.300 MW sein. Für 2019 liegen die Prognosen zwischen 1.000 MW und 1.500 MW, das entspricht einem Einbruch des Ausbaus auf rund ein Fünftel.

  • Nach sieben Ausschreibungsrunden ist der Preis um 10% höher als zu Beginn der Ausschreibungen im Mai 2017. Im Jahr 2018 ist er sogar um ein Drittel gestiegen. Damit liegt die Förderung deutlich über jener, die derzeit in Österreich mit dem bestehenden Ökostromgesetz zu lukrieren ist. (Förderung nur für 13 statt 20 Jahre, zusätzliche Kosten für Netzausbau, Netzanschluss, Netznutzung und Systemdienstleistung, trotz höherer Finanzierungskosten in Österreich)

Frankreich

  • Bei der ersten Ausschreibung in Frankreich erhielten 22 Projekte einen Zuschlag. Die durchschnittliche Prämie lag bei 6,54 Cent/kWh.
  • In der zweiten Ausschreibung zeigt sich noch eine extremere Entwicklung wie in Deutschland. Nur mehr 24% des Ausschreibungsvolumens wurden bezuschlagt. Das sind nur fünf Windparks, wobei einer davon ein Repoweringprojekt ist. Von 500 MW Ausschreibemenge konnten nur mehr 118 MW bezuschlagt werden.
  • Die Höhe der durchschnittlich bezuschlagten Prämie stieg um 5% auf 6,87 Cent/kWh.

Weiterführende Links

Bundes Netzagentur in Deutschland BnetzA
Ergebnisse des Franzöischen Fördersystems