Die Ignoranz der Weltpolitik kennt keine Grenzen

Keine Zeit fürs Klima beim Treffen der G20-Finanzminister

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Beim jüngsten Treffen der G20-Staaten – der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer – im März dieses Jahres hat das wichtigste Beratergremium, die Task Force Climate Policy and Finance, allen anwesenden G20-Finanzministern ein Positionspapier für einen „grünen“ Umbau des Finanzsystems übergeben: Vorgeschlagen wird ein markt- und verursachergerechter CO2-Preis und der Abbau von Subventionen für Öl, Kohle und Gas.

150 Dollar Subvention für jede Tonne CO2

Die 80 Klimaexperten der Studie haben aufgezeigt, dass derzeit „jede Tonne CO2 mit 150 Dollar subventioniert“ wird – durch direkte Hilfe für Kohle, Gas und Öl sowie durch Steuervorteile und externe Kosten für Gesundheit und Umwelt, die die Steuerzahler tragen. Die Wissenschaftler befürchten, dass mit der bisherigen Subventionspolitik in den nächsten Jahren weltweit 80 Billionen Dollar (das sind 80.000 Milliarden!) in alte klimaschädliche Strukturen investiert wird, wenn nicht rasch umgedacht und gehandelt wird. Das Zwei-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens könne jedoch nur dann noch erreicht werden, wenn die Handelsströme rasch von fossiler Verschmutzung befreit werden.

Ignoranz gegenüber Klimaproblematik

Die traurige Pointe: Im Abschlusskommuniqué der G20-Finanzminister wurde sogar noch die bisher beabsichtigte Ablauffrist für Subventionen für fossile Energien im Jahr 2025 genauso gestrichen wie jeglicher Verweis auf das Pariser Klimaschutzabkommen. Der Streit, wie frei der Welthandel sein soll, überlagerte alle anderen Fragen; für das Überlebensthema der Menschheit – die Begrenzung des Temperaturanstiegs – blieb keine Zeit.

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