Flutkatastrophe im Waldviertel: Erste Bilanz

In der Nacht vom Donnerstag, 29. Juni auf den darauf folgenden Freitag gab es die größte Überschwemmung in der Geschichte von Raabs an der Thaya im Waldviertel

© privat - Michael Reinisch
 © privat - Michael Reinisch

Tückisch: Völlig „unangekündigt“ und vorzeichenlos begann die Katastrophe. Betroffene sprechen von einem Anstieg der Thaya von 5 Metern – in 2 Stunden! Kein Wunder, da die Flüsse seit Jahrzehnten begradigt und verbaut wurden. Die umliegenden ehemaligen Überschwemmungsgebiete sind entweder mit Häusern verbaut oder mit großteils konventionellen Feldern, die wenig Wasser speichern, bepflanzt. Dies ist bereits das dritte „Jahrhunderthochwasser“ in den letzten 4 Jahren. Klimawandel lässt grüssen.

Besonders betroffen von der Unwetterkatastrophe war die Dyk-Mühle, die ein Wasserkraftwerk an der Thaya betreibt und daher naturgemäß nahe am Wasser liegt. Praktisch die gesamten Erzeugnisse wie Malz, Mehl und die Schokonaschereien, aber auch die Ausgangsstoffe wurden durch den rasanten Anstieg der sonst gemütlich dahinplätschernden Thaya zerstört. Einen Meter stand das gesamte Mühlenareal unter Wasser. Dank des optimistischen Einsatzes der Familie und der tatkräftigen Unterstützung durch die Feuerwehr, dem Bundesheer und Freiwilligen sind die Aufräumarbeiten seither im Gange. Der geplante Betriebsurlaub der Familie Dyk wird in einen „Aufräum-Urlaub“ umgestaltet. Lisa Dyk rechnet mit mindestens einem Monat Arbeit. Viele Maschinen müssen zerlegt, mit Wasser gereinigt und mit Hochdruckluft getrocknet werden. Aber die Aufräumarbeiten sind nur eine Herausforderung, die diese Familie zu überwinden hat. Denn den finanziellen Schaden in der ohnehin harten Mühlenbranche beziffert die Familie für sich mit rund 700.000 Euro. Zerstörte Ware, Maschinen und Gebäude, teure Aufräumarbeiten usw. sind nur einige der Kostenpunkte. Wer allerdings denkt, dass Hochwasserschäden ohnehin durch die Versicherung abgedeckt sind, der irrt. Schon vor Jahren hat sich die engagierte Müller-Familie um eine solche bemüht, wurde jedoch abgewiesen. Zuviel Risiko, zuwenig Gewinn für Versicherungen. Trauriger Alltag im Waldviertel.

Appell an die Politik

Die Höhe der finanziellen Entschädigung für die Familie durch den niederösterreichischen Katastrophenfonds wird über das Fortbestehen, und damit den möglichen Verlust von 15 Arbeitsplätzen und Schicksalen entscheiden. Weiters sprechen sich Betroffene aus der Bevölkerung für einen Genehmigungsstopp von Heizöltanks in Hochwassergebieten aus. Die Tanks, die einer Flutkatastrophe, wie sie mittlerweile fast jährlich in verschiedenen Gebieten auftritt, oft nicht standhalten, transportieren das Heizöl über das Wasser auf Felder, Beete und ins Grundwasser. Mehrere zig Millionen Liter Wasser werden so allein durch diesen ohnehin nicht mehr zeitgemäßen Brennstoff verunreinigt.

Appell an die LeserInnen

Oekonews, die erste Tageszeitung für Erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit, möchte alle LeserInnen dazu aufrufen die Produkte der Familie Dyk zu kaufen. Sie unterstützen damit regionale biologische und durch die Wasserkraft veredelte Lebensmittel. Besonders schmackhaft und ein Geschenk über das sich die Verwandtschaft, Bekannte, Nachbarn und Freunde gleichermaßen freuen, sind die Schoko-Granettis. Sie retten mit dem Kauf Menschen, die sich seit Jahrzehnten für Nachhaltigkeit einsetzen und verbinden diese Unterstützung mit Genuss.

Bezugsquellen

Dyk-Mühle / Schokonaschereien „Bio-Granettis“-Bezugsquellen
Bezugsquellen der Mehlprodukte und Bäckereien, die das Dyk-Mehl verarbeiten als Download im Anhang.