Lokalaugenschein beim Windpark auf der Handalm

Eine außergewöhnliche Baustelle im Bezirk Deutschlandsberg: Auf der Handalm in 1.800 Meter Seehöhe an der Grenze zu Kärnten entsteht ein neuer Windpark.

Hier baut die Energie Steiermark seit dem April des vergangenen Jahres das größte Windpark-Projekt im Süden Österreichs - die Investitionssumme liegt bei 58 Millionen Euro. 13 Windräder mit einer Leistung von 39 Megawatt werden bereits ab Oktober grünen Öko-Strom produzieren – geringfügig weniger als die Erzeugungsmenge aus dem Murkraftwerk Graz. Die Arbeiten auf der Handalm laufen auf Hochtouren, die ersten Räder stehen bereits.

Für die beteiligten Unternehmen – darunter zahlreiche regionale Firmen - sind Transport und Montage der Windräder eine besondere Herausforderung: Immerhin haben die Rotorblätter der Windkraftanlage deutschen Firma Enercon ein Einzel-Gewicht von 8 Tonnen und nach der Installation einen Gesamt-Durchmesser von 82 (!) Metern, die Anlagen sind jeweils 120 Meter hoch. Allein das Fundament wiegt 1.000 Tonnen, die Nabe (in 78 Meter Höhe) immerhin 19 Tonnen. Der erzeugte Strom wird über eine 17 Kilometer lange Transportleitung in das Umspannwerk Deutschlandsberg eingespeist und direkt in der Region verbraucht.

Beim Bau wird besonderer Wert auf den sensiblen Umgang mit dem ökologischen Umfeld gelegt. Vorstandssprecher Christian Purrer: „Insgesamt 150 verschiedene Einzelauflagen sorgen für einen besonderen Schutz von Wildtieren, Vögeln, Fledermäusen und umliegenden Alm- und Weideflächen“. Vorstandsdirektor Martin Graf: „Während der zweijährigen Bauphase können wir rund 280 Arbeitsplätze sichern. Die Kooperation in der Region ist überaus konstruktiv, wir wollen das Potential Erneuerbarer Ressourcen in allen Teilen des Landes ausschöpfen. Dort, wo es ökologisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll ist“.

Eigentümervertreter und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer zeigte sich beim Rundgang auf der Baustelle beeindruckt: „Wir mussten in den vergangenen Wochen in der Steiermark miterleben, welch verheerende Auswirkungen der Klimawandel hat. Darum sind Projekte wie dieses besonders wichtig für den Klimaschutz. Dieser Windpark folgt exakt den Leitlinien der Klima- und Energiestrategie des Landes. Mit dem Projekt können immerhin mehr als 46.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich (Ausstoß von ca. 22.000 Autos) eingespart werden. Mit der hohen Investitionssumme stärken und entwickeln wir den regionalen Standort nachhaltig. Sowohl die zusätzliche Versorgungssicherheit als auch die Effekte für den Arbeitsmarkt sind ein wesentlicher Impuls, die Arbeitslosigkeit geht in allen steirischen Regionen seit Monaten stark zurück“, so Schickhofer. Die Energie Steiermark hat bereits im Oktober 2014 auf der benachbarten Freiländeralm ihren ersten Windpark in Betrieb genommen.

© Energie Steiermark
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Lokalaugenschein beim Windpark Handalm: v.l.n.r. Christian Purrer (Vorstandssprecher Energie Steiermark), Michael Schickhofer (Landeshauptmann-Stellvertreter) und Martin Graf (Vorstandsdirektor Energie Steiermark)