2004 wurden 192 Megawatt Windkraft um 211 Mio. Euro neu errichtet - über 200 weitere MW wurden genehmigt.

2004 wurden 192 Megawatt Windkraft um 211 Mio. Euro neu errichtet - über 200 weitere Megawatt wurden genehmigt. Sie können bis Mitte 2006 unter den Regeln der alten Tarifverordnung errichtet werden.

600 MW am Netz - Wann kommt neue Tarifverordnung?

Im letzten Jahr wurden 108 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 192 Megawatt (MW) in Österreich neu errichtet und dabei 211 Mio. Euro investiert. Insgesamt konnte damit die 600 MW-Grenze bei der Windkraft in Österreich überschritten werden. Derzeit sind 424 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 606 MW am Netz und produzieren knapp 1,2 Milliarden Kilowattstunden (kWh) sauberen Ökostrom. Das entspricht ca. 2 % des österreichischen Gesamtstromverbrauchs bzw. dem Verbrauch von 350.000 Haushalten.
"Die Investitionssumme in der Höhe von 211 Mio. Euro beweist, dass der Wille, in saubere Stromproduktion zu investieren, nach wie vor ungebrochen ist. - Ein wichtiger Impuls für die heimische Wirtschaft", kommentiert dazu Stefan Hantsch, Geschäftsführer der IG Windkraft. Schon bei der Errichtung fließt knapp ein Drittel der Investitionskosten, also 60 bis 70 Mio. Euro, in die heimische Wirtschaft. Über die gesamte Lebensdauer der Anlagen verdienen die österreichischen Wartungsfirmen nochmals rund 200 Mio. Euro für Instandhaltung und Wartung der Anlagen. Durch die Errichtungen der 108 Anlagen im Jahr 2004 wurden ca. 950 Jahresarbeitsplätze geschaffen, zusätzlich sind über die nächsten 20 Jahre 190 Arbeitsplätze durch den Betrieb langfristig gesichert.
Für die über 200MW, die genehmigt und zur Errichtung bereit stehen, ist nochmals mit einem Investitionsvolumen von deutlich über 220 Mio. zu rechnen.

Durch die Stop-and-go-Politik der Regierung ist für Anlagen, die derzeit noch vor der Genehmigung stehen, allerdings völlig ungewiss, wie die wirtschaftlichen Grundlagen ausschauen werden. Eine Nachfolgeregelung für die bis Ende 2004 geltende Einspeisetarifverordnung ist nach wie vor überfällig. Gerade im Hinblick auf ein kontinuierliches Wachstum der Zukunftsbranche Windkraft und der gesamten Ökostrombranche sowie für die Erreichung des EU-Ziels von 78,1 Prozent Erneuerbare Energie bis 2010 ist eine rasche Nachfolgeregelung unerlässlich.

Über 200MW noch vor 31.12.2004 genehmigt

Umso bedeutender ist es, dass Projekte mit über 200MW Leistung noch vor 31.12.2004 genehmigt wurden. Damit fallen sie unter die Einspeistarifverordnung von 2002 und erhalten 7,8ct/kWh auf 13 Jahre. Voraussetzung ist, dass sie vor Mitte 2006 ans Netz gehen. Das Projektvolumen beläuft sich auf weit über 220 Mio. €.

Hier ein grober Überblick über die kommenden Projekte, ein genaues Bild wird man aber erst in den nächsten Wochen haben:

Die meisten genehmigten Projekte befinden sich in Niederösterreich.
Eines der größten wird das Projekt rund um die EADS sein: 20 Anlagen mit insgesamt 40MW wurden in Mistelbach genehmigt.
Ein großes Projekt hat auch die Ökoenergie Wolkersdorf durch die UVP gebracht: In Obersiebenbrunn (NÖ) werden 13 Enercon mit insgesamt 26MW entstehen.
Groß ausbauen wird die Windkraft Simonsfeld: Alle drei eingereichten Projekte wurden ohne Einspruch genehmigt: In Kreuzstetten (NÖ) sind die Vorarbeiten für den Bau von 10 Vestas V90 mit insgesamt 20MW bereits im Laufen. In Poysdorf/Wilfersdorf (NÖ) und Rannersdorf (NÖ) werden neun, bzw. vier Anlagen des gleichen Typs noch bis zum Herbst 2005 errichtet sein. Dazu wird die Windkraft Simonsfeld im Frühjahr eine Kapitalerhöhung durchführen.

Die aus der zu Ende gehenden Kapitalerhöhung mit rund 10 Mio. € frischem Kapital ausgestattete WEB Windenergie AG kann sich auch wieder in Österreich auf neue Projekte stürzen. In Zistersdorf/Maustrenk (NÖ) werden sechs V90, und in Stattersdorf (St.Pölten) vier 600kW E40 gebaut. Das ein oder andere Projekt wird noch dazu kommen.

In Oberösterreich baut die Sternwind zu ihrer einen Anlage noch sechs V90 am Sternstein dazu. Eine 850kW Anlage wurde auch in Schenkenfelden genehmigt. Über das Naturschutzverfahren abgewürgt wurde aber ein Folgeprojekt der Windkraft-Laussa.

Im Burgenland hat die AWP noch Genehmigungen für sieben Repower MM82 in Deutschkreuzund fünf E70 in Potzneusiedl. Die Neuhof I GmbH, bei der WEB mehrheitlich beteiligt ist, ist einer der wenigen privaten Betreiber, die sich im Burgenland durchsetzen konnten. Sie wird zwei Vestas V90 bauen.

Weiterführende Links

Ökoenergie Wolkersdorf
Windkraft Simonsfeld
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