Umfragen und Abstimmungen zeigen: Österreich steht hinter Ökostromausbau

Mit ihrer Einigung zum Ökostromgesetz ignoriert die Regierung beharrlich die Wünsche der Bevölkerung.

Die derzeitige Regierungsvorlage zum Ökostromgesetz setzt sich vollkommen über den Willen der Bevölkerung hinweg. Die Pläne der Regierung haben de facto einen Ausbaustopp von Ökostromanlagen zur Folge. Umfragen zeigen jedoch: eine beeindruckende Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher will für die Zukunft den weiteren Ausbau von Ökostrom. Ein großer Teil der Bevölkerung möchte, dass die bestehende Ökostromförderung beibehalten wird. Windkraft steht weit vorne auf der Wunschliste und dies auch in Regionen, wo bereits Windkraftanlagen bestehen.

Umfragen von ISMA und IGF (siehe Quellen) kommen zu interessanten Ergebnissen, was die Wünsche der Bevölkerung zur Zukunft der Stromerzeugung in Österreich betrifft. Eine überwältigende Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher fordert den weiteren Ökostromausbau.

Hohe Akzeptanz von Windkraft. Bei einer ISMA-Umfrage sprachen sich 80% der Befragten für die Fortführung der bisherigen Ökostromförderung aus. Die Befragten erklärten sich auch mehrheitlich dazu bereit, für sauberen Ökostrom etwas mehr zu bezahlen. Danach gefragt, welche Kraftwerke in Österreich in Zukunft ausgebaut werden sollen, gaben 90% an, den Ausbau der Windkraft zu befürworten (97% Sonne, 96% Kleinwasserkraft, 84% Biomasse).

"Die Meinung der Bevölkerung kann daher nicht als Ausrede gegen den Ausbau von Ökostrom herhalten. Geht es nach den Wünschen der Österreicherinnen und Österreicher, dann liegt die Windkraft in der Beliebtheitsskala weit vorne. Dies auch in Regionen, wo bereits Windparks bestehen oder geplant sind. Der weitere Ausbau von Ökostrom ist daher das Gebot der Stunde", so Mag. Stefan Hantsch, Geschäftsführer der IG Windkraft.

Windkraftausbau auch gewünscht, wo bereits Windräder stehen. Besonders erfreut zeigt sich Hantsch über die Ergebnisse einer Umfrage, die das IGF-Institut für Grundlagenforschung Salzburg heuer durchführte. In acht Weinviertler Gemeinden, in denen bereits Windräder betrieben werden, wurde die Meinung zu Windkraft abgefragt. Demnach gaben 75% der Befragten an, dazu eine sehr gute bis gute Meinung zu haben. Immerhin 73% der Befragten aus Gemeinden mit bereits bestehender Windkraftanlage gaben an, dass, gäbe es noch keine Anlage im Ort, sie neuerlich der Errichtung von Windkraftanlagen zustimmen würden.

Auch ging die Mehrheit der neun Volksbefragungen, die im Laufe des Jahres 2004 auf Wunsch der Bürgermeister in Gemeinden in Niederösterreich und dem Burgenland durchgeführt wurden, zugunsten der in den jeweiligen Orten geplanten Windkraftprojekte aus.

"Diese Ergebnisse decken sich mit allen Umfragen zum Thema Ökostrom die uns bekannt sind. Der Wunsch nach einem Ökostromausbau ist enorm hoch, auch in Gemeinden, in denen bereits Windparks bestehen oder weitere geplant sind. Anders, als uns so mancher Politiker oft weismachen will, ist die Akzeptanz für Windkraft nach wie vor ungebrochen hoch", so Hantsch und weiter: "Die Regierung sollte diese eindeutigen Signale der Bevölkerung endlich bei ihrer Energiepolitik berücksichtigen und sich nicht laufend über deren Wünsche hinwegsetzen. Denn die Umfrageergebnisse zeigen, dass selbst die Panikmache rund um die Ökostromkosten nicht gezogen hat."

Die IG Windkraft tritt für eine vernünftige Weiterentwicklung der derzeitigen Ökostromregelung ein: Bis 2010 sollen 10% des Stromverbrauches mit sonstiger Ökoenergie (Wind, Biomasse, Photovoltaik) und 12% mit Kleinwasserkraft gedeckt werden. Die Rechts- und Investitionssicherheit muss erhalten bleiben und das einzig erfolgreiche Mindesteinspeisepreismodell ist beizubehalten.

Quellen:
ISMA Umfrage, März 2004, Sample 500, im Auftrag von Greenpeace, WWF & IG Windkraft
IGF Salzburg, Umfrage, Juli 2004, Sample 500, im Auftrag der WK Simonsfeld
Volksabstimmungen 2004