Mag. Stefan Hantsch

Plötzlich stand es da, das Windrad bei der Straßenmeisterei in St.Pölten, meinem Heimatort. Für mich ein Schlüsselerlebnis. Die Erhaltung der Umwelt wurde mir schon während meiner Volksschulzeit wichtig. Mit elf wurde ich dann zum ersten Mal mit der Windenergie konfrontiert, da die Pfarre Mariazell zwei zur Erhaltung der Schöpfung gedachte 10kW Windräder aufstellen wollte. Aus "Landschaftsschutzgründen" wurde dies jedoch auf der benachbarten Alm nicht bewilligt. Als letzte Ausweichmöglichkeit blieb nur noch der eigenen Pfarrhof. Die Windräder drehten sich auf diesem Standort zwar fast nie, bescherten mir aber schon in den frühen 80er-Jahren das Glück, tagtäglich von meinem Klassenzimmer aus auf den ersten Windpark Österreichs blicken zu können. Da ich mich später ebenso für Technik interessierte, besuchte ich die HTL für Elektronik. 1993 gründeten einige meiner Freunde und ich die St.Pöltner Greenpeace-Gruppe, wo ich einige Jahre lang wichtige Erfahrungen in der politischen und medialen Arbeit sammeln konnte.

Bei meinem Vordringen in das Thema Windenergie wurde ich damit konfrontiert, dass Österreich im Gegensatz zu Deutschland und Dänemark seine Windmüller sehr schlecht behandelte. Bei der Diplomarbeit meines Politikwissenschafts-studiums untersuchte ich daher das Zustandekommen der Windenergie-Gesetze dieser Länder. Dies brachte mich für ein Jahr nach Dänemark und Deutschland, wo ich mit den wichtigsten Akteuren der Windszene zusammentraf. Durch meine Arbeit lernte ich auch die IGW immer besser kennen. Als mir die übernahme des Projektes "Windparks im Praxistest" und später der Geschäftsführung der IGW angeboten wurde, nahm ich dieses herausfordernde Angebot gerne an. Meine Tätigkeit wird mir durch meine Frau erleichtert, die mir immer mit Rat und Tat zur Seite steht, und die Ergebnisse meiner Diplomarbeit geben nach wie vor Anlass zum Optimismus, auch bei uns einmal gerechte Bedingungen für die Erneuerbaren vorzufinden.